von Stephan » Do, 02.04.2009 23:58
Dies ist meines Wissens für das TextDokumentenFormat beim ODF-Standard nicht gegeben.
Damit hast Du, meines Wissen, Recht (aber wieder verweise ich darauf das im Standard selbst zu verifizieren).
Anmerkung:
Weil es mir von Anfang an so vorkam das Du gesicherte Aussagen willst, antworte ich hier im Thread so 'zurückhaltend' bzw. 'penibel' weil strenggenommen die Dinge bezüglich ODF alle noch sehr im Fluss sind, was nun garnichts Negatives sagen soll sondern nur andeutungsweise beschreiben soll das hier eine Entwicklung läuft, ein Standard jedoch etwas Formales ist und Standard nur das ist was auch als Standard erklärt wurde - das Wissen darum das bestimmte Weiterentwicklungen (ganz allgemein, nichts was für Deine Zwecke spezifisch wäre) zukünftig mit Sicherheit in den Standard einfließen werden, ist noch nicht deren Einfliessen in den Standard selbst.
2. gerätsunabhängige Ausgabe/Überall sieht das Dokument gleich aus. Dies ist eine Anforderung, die ich sogar selbst unterstützenswert finde, dass das Dokument überall gleich aussieht, ob auf dem Bildschirm eines beliebigen Rechners oder ausgedruckt, damit jeder das gleiche Dokument/Formular/gleichen Vertrag vor sich hat.
Achso - bloß soweit ist auch PDF noch nicht, was PDF heutzutage gut kann ist layoutgetreue Wiedergabe, nicht jedoch identische systemunabhängige Wiedergabe in jedem Detail - schau Dir das gleiche PDF mit verschiedenen Viewern auf der gleichen Hardware an und du siehst das Text dort teilweise sehr verschieden dargestellt wird. Etwas Anderes ist die identische Druckausgabe, da ist PDF sehr gut, wenn ich mich an bestimmte Regeln halte.
Jetzt würde ich gerne wissen, ob diese gerätsunabhängige Ausgabe auch beim OpenDocumentStandard spezifiziert wurde, da ich mir schwer vorstellen kann, dass eine geräteunabhängige Ausgabe für einen solchen Standard (der ja auch in Behörden eingesetzt werden soll) aussen vor gelassen wurde.
Da weiß ich dann aber nicht warum Du Dir das schwer vorstellen kannst, denn genauso sieht es praktisch aus - ODF ist, der Natur nach, kein Format was Layouttreue garantieren will, was nun komisch klingt aber doch im Kern genauso ist. ODF legt auf möglichst universelle Austauschbarkeit BEARBEITBARER Dokumente Wert, Layouttreue ist weniger wichtig, bei PDF ist es gerade umgekehrt.
ODF enthält Anweisungen die das zu öffnende Programm umsetzt und erst Dieses bestimmt was am Ende rauskommt, das heißt nun nicht das verschiedene Programme die Anweisungen so verschieden umsetzen würden, das das Ergebnis völlig verschieden ist, es sagt jedoch etwas über die Hintergründe des Ganzen.
Nehmen wir an Du willst ein 0,25l Glas voll Wasser haben, die gedankliche Umsetzung dessen wäre in PDF und ODF unterschiedlich insofern als in PDF beispielsweise stünde 'fülle soviel Wasser in das Glas bis es voll ist' in ODF jedoch 'fülle 0,25l ins Glas'. Die ODF-Anweisung nimmt hier also keine Rücksicht darauf wie das Ergebnis ist, sondern tut nur das Gleiche.
Warum? Nun, das Glas kann auch eine gering abweichende Größe haben, z.B. 0,26l und dann würden 0,25l nicht reichen, denn es ging ja ursprünglich nicht darum 0,25l Wasser in ein Glas zu füllen, sondern soviel bis es voll ist.
Um nun bei Formaten wie ODF unterscheiden zu können ob das Ergebnis dem Gewünschten überhaupt entspricht verwendet man praktisch Referenzimplementierungen und da gibt es bei ODF meines Wissens noch nichts, denn die Tatsache das OOo wohl in Praxis als Referenz gilt, ist nicht erschöpfend, weil eine Referenz letztlich im Standard niedergelegt sein müßte.
Wenn Du Dir beispielsweise bestimmte Tests der Vergangenheit zwischen KOffice und OpenOffice.org, merkst Du sehr schnell das es einen ganzen Teil Fälle gibt wo *.odt-Dokumente in beiden Programmen nicht gleich dargestellt werden. Man kann dann genau analysieren wo die Probleme liegen und wird für Vieles auch echte Fehler in den Programnmen finden, es wird aber auch Fälle geben wo beide Programme nichts falsch machen und trotzdem zu (leicht) unterschiedlichen Ergebnissen kommen, in solche Fällen könnte nur eine Referenzimplementierung Klarheit schaffen.
Also ich hoffe das es obiger Text einigermassen erklärt, der Kern des Ganzen ist und bleibt das ODF (und ähnliche Formate) nicht das Ziel haben (optische) Layouttreue zu gewährleisten, praktisch werden dabei gleiche Dokumente auf verschiedenen Systemen fast identisch dargestellt werden, nur theoretisch muß man sich im Klaren sein das das letztlich Zufall ist, auch wenn sich das komisch anhört.
in Summe:
Willst Du Dokumente, bei derzeitigem technischen Stand, möglichst layoutgetreu archivieren nutze (beispielsweise) PDF, willst Du Dokumente bearbeitbar archivieren, nutze (beispielsweise) ODF. Erwarte jedoch nicht das ODF das PDF-Format ersetzen könnte oder umgekehrt.
Bei Einem hingegen bin ich sicher: ODF nur Archivierung von Dokumenten zu verwenden die nicht editiert werden sollen, ist keine sinnvolle Wahl - sie ist in Praxis u.U. allenfalls ohne Nachteile, falls die Ausgangsdokumente bereits als ODF vorliegen. Von Vorteil ist sie (unter entsprechende Rahmenbedingungen) jedoch niemals, denn in hypotetischen Szenarien wo sie das doch wäre, muß man ganz einfach feststellen das es nichts mit dem Format zu tun hat, sondern nur damit das die zugrundeliegenden Annahmen (Dokumenten müssen nicht editiert werden) falsch waren.
Falls Dir die Entscheidung wichtig ist würde ich einen externen Berater hinzuziehen der sich mit solchen Dingen auskennt.
Gruß
Stephan
[quote]Dies ist meines Wissens für das TextDokumentenFormat beim ODF-Standard nicht gegeben.[/quote]
Damit hast Du, meines Wissen, Recht (aber wieder verweise ich darauf das im Standard selbst zu verifizieren).
[i]Anmerkung:
Weil es mir von Anfang an so vorkam das Du gesicherte Aussagen willst, antworte ich hier im Thread so 'zurückhaltend' bzw. 'penibel' weil strenggenommen die Dinge bezüglich ODF alle noch sehr im Fluss sind, was nun garnichts Negatives sagen soll sondern nur andeutungsweise beschreiben soll das hier eine Entwicklung läuft, ein Standard jedoch etwas Formales ist und Standard nur das ist was auch als Standard erklärt wurde - das Wissen darum das bestimmte Weiterentwicklungen (ganz allgemein, nichts was für Deine Zwecke spezifisch wäre) zukünftig mit Sicherheit in den Standard einfließen werden, ist noch nicht deren Einfliessen in den Standard selbst.[/i]
[quote]2. gerätsunabhängige Ausgabe/Überall sieht das Dokument gleich aus. Dies ist eine Anforderung, die ich sogar selbst unterstützenswert finde, dass das Dokument überall gleich aussieht, ob auf dem Bildschirm eines beliebigen Rechners oder ausgedruckt, damit jeder das gleiche Dokument/Formular/gleichen Vertrag vor sich hat.[/quote]
Achso - bloß soweit ist auch PDF noch nicht, was PDF heutzutage gut kann ist layoutgetreue Wiedergabe, nicht jedoch identische systemunabhängige Wiedergabe in jedem Detail - schau Dir das gleiche PDF mit verschiedenen Viewern auf der gleichen Hardware an und du siehst das Text dort teilweise sehr verschieden dargestellt wird. Etwas Anderes ist die identische Druckausgabe, da ist PDF sehr gut, wenn ich mich an bestimmte Regeln halte.
[quote]Jetzt würde ich gerne wissen, ob diese gerätsunabhängige Ausgabe auch beim OpenDocumentStandard spezifiziert wurde, da ich mir schwer vorstellen kann, dass eine geräteunabhängige Ausgabe für einen solchen Standard (der ja auch in Behörden eingesetzt werden soll) aussen vor gelassen wurde.[/quote]
Da weiß ich dann aber nicht warum Du Dir das schwer vorstellen kannst, denn genauso sieht es praktisch aus - ODF ist, der Natur nach, kein Format was Layouttreue garantieren will, was nun komisch klingt aber doch im Kern genauso ist. ODF legt auf möglichst universelle Austauschbarkeit BEARBEITBARER Dokumente Wert, Layouttreue ist weniger wichtig, bei PDF ist es gerade umgekehrt.
ODF enthält Anweisungen die das zu öffnende Programm umsetzt und erst Dieses bestimmt was am Ende rauskommt, das heißt nun nicht das verschiedene Programme die Anweisungen so verschieden umsetzen würden, das das Ergebnis völlig verschieden ist, es sagt jedoch etwas über die Hintergründe des Ganzen.
[i]Nehmen wir an Du willst ein 0,25l Glas voll Wasser haben, die gedankliche Umsetzung dessen wäre in PDF und ODF unterschiedlich insofern als in PDF beispielsweise stünde 'fülle soviel Wasser in das Glas bis es voll ist' in ODF jedoch 'fülle 0,25l ins Glas'. Die ODF-Anweisung nimmt hier also keine Rücksicht darauf wie das Ergebnis ist, sondern tut nur das Gleiche.
Warum? Nun, das Glas kann auch eine gering abweichende Größe haben, z.B. 0,26l und dann würden 0,25l nicht reichen, denn es ging ja ursprünglich nicht darum 0,25l Wasser in ein Glas zu füllen, sondern soviel bis es voll ist.
Um nun bei Formaten wie ODF unterscheiden zu können ob das Ergebnis dem Gewünschten überhaupt entspricht verwendet man praktisch Referenzimplementierungen und da gibt es bei ODF meines Wissens noch nichts, denn die Tatsache das OOo wohl in Praxis als Referenz gilt, ist nicht erschöpfend, weil eine Referenz letztlich im Standard niedergelegt sein müßte.
Wenn Du Dir beispielsweise bestimmte Tests der Vergangenheit zwischen KOffice und OpenOffice.org, merkst Du sehr schnell das es einen ganzen Teil Fälle gibt wo *.odt-Dokumente in beiden Programmen nicht gleich dargestellt werden. Man kann dann genau analysieren wo die Probleme liegen und wird für Vieles auch echte Fehler in den Programnmen finden, es wird aber auch Fälle geben wo beide Programme nichts falsch machen und trotzdem zu (leicht) unterschiedlichen Ergebnissen kommen, in solche Fällen könnte nur eine Referenzimplementierung Klarheit schaffen.[/i]
Also ich hoffe das es obiger Text einigermassen erklärt, der Kern des Ganzen ist und bleibt das ODF (und ähnliche Formate) nicht das Ziel haben (optische) Layouttreue zu gewährleisten, praktisch werden dabei gleiche Dokumente auf verschiedenen Systemen fast identisch dargestellt werden, nur theoretisch muß man sich im Klaren sein das das letztlich Zufall ist, auch wenn sich das komisch anhört.
[b]in Summe:[/b]
Willst Du Dokumente, bei derzeitigem technischen Stand, möglichst layoutgetreu archivieren nutze (beispielsweise) PDF, willst Du Dokumente bearbeitbar archivieren, nutze (beispielsweise) ODF. Erwarte jedoch nicht das ODF das PDF-Format ersetzen könnte oder umgekehrt.
Bei Einem hingegen bin ich sicher: ODF nur Archivierung von Dokumenten zu verwenden die nicht editiert werden sollen, ist keine sinnvolle Wahl - sie ist in Praxis u.U. allenfalls ohne Nachteile, falls die Ausgangsdokumente bereits als ODF vorliegen. Von Vorteil ist sie (unter entsprechende Rahmenbedingungen) jedoch niemals, denn in hypotetischen Szenarien wo sie das doch wäre, muß man ganz einfach feststellen das es nichts mit dem Format zu tun hat, sondern nur damit das die zugrundeliegenden Annahmen (Dokumenten müssen nicht editiert werden) falsch waren.
Falls Dir die Entscheidung wichtig ist würde ich einen externen Berater hinzuziehen der sich mit solchen Dingen auskennt.
Gruß
Stephan