aber warum gibt es dann nicht auch eine fork von openoffice, die versucht, textarbeitern ein auf sie zugeschnittenes werkzeug bieten?
Weil sich keine Firma für einen kommerziellen Fork findet oder Freiwillige die einen nichtkommerziellen Fork herausgeben würden.
der zorn mancher openoffice-user ist mir wohl sicher.
Wieso? Weil es Deine Art ist zu denken das man nicht kritisieren darf und Du diese einseitige Denkart jetzt OOo-Nutzern unterstellst?
ihnen ist schwer zu vermitteln, was unsereinem fehlt.
Unsereinem? Du meinst doch offensichtlich Dich selbst.
Ich bin Buchautor und ich teile ausdrücklich nicht Deine Ansicht das MS Word für mich als Autor besser wäre, was ich aber nicht für einen Makel halte denn MS Word ist nicht für Autoren gemacht, sondern für den 'mainstream'.
Was in Praxis besser ist sind die Möglichkeiten der Umsetzung in die endgültige Druckdatei, das aber sind Vorteile die meinen Verlag und nicht mich als Autor betreffen.
Für mich als Autor sind MS Word und OOo beide gleich gut oder gleich schlecht und was den Auschlag gibt sind andere Faktoren.
Wenn ich ein Programm wollte was konzeptionell meine Bedürfnisse als Autor berücksichtigt könnte ich jederzeit z.B. zu der speziellen Papyrus-Version für Autoren greifen (
http://www.papyrus.de/Autor.htm), aber die Vorteile die ich hier als Autor tatsächlich hätte würden alle aufgefressen durch die Nachteile die letztlich alle auf zu geringer Verbreitung des Programms fußen.
das mit dem - vor 20 jahren in staroffice noch völlig selbstverständlichen - automatischen wiederherstellen der dokumente, die bei der letzten sitzung geöffnet waren, ist nur kleines symptom.
problematischer sind schon dinge wie:
- tastatureingaben gehen einige sekunden lang ins leere, solange eine datei gespeichert wird (mindestens alle drei minuten speichern finde sehr wünschenswert, weil ansonsten bei einer störung drei minuten arbeit für die katz sein können).
- die in word mögliche "ansicht normal" fehlt manchen usern wirklich, auch wenn das anderen albern vorkommt. sie erleichtert die arbeit.
Nichts davon kann ich als spezifisch für Autoren sehen. Außerdem zeigt mir die Problemauswahl das Du die wirklichen Probleme von OOo garnicht kennst weil Du das Programm nicht wirklich kennst.
openoffice ist eben einfach anders als word?
Richtig.
Wenn Du in OOo einen Ersatz für MS Word suchst solltest Du OOo nicht verwenden. OOo kann hingegen eine Alternative zu MS Word sein, wenn Dir OOo besser gefällt.
Alles Andere hielte ich persönlich im Übrigen auch für verfehlt, denn wem sollte es nützen wenn OOo mit jahrelanger Anstrengung von Freiwilligen und beteiligten Firmen zum MS Office Ersatz entwickelt werden würde? Meines Erachtens niemandem, denn MS Office kann ich heute bereits kaufen und es wäre sinnfrei viele Jahre zu warten bis ich dann vielleicht ein 'nachgemachtes' MS Office kostenlos haben könnte.
für manche heißt das eben: die schlechtere wahl, word für lau, ergo weit unterlegen.
Ich denke das kann genauer sagen:
Für eine absolute Mehrzahl, und nicht nur für Manche, ist MS Word das bessere Programm [1], die Nutzerzahlen belegen es [2] und das "ergo" halte ich für unbelegt.
[1]
ich bin mir bewußt wie umstritten hier insgesamt das Adjekttiv 'besser' ist, weil es schwer zu objektivieren ist, was ich hier unter 'besser' verstehe ist deshalb der Maßstab dem sich alle Produkte in einer Marktwirtschaft unterwerfen nämlich der Kundenentscheidung. Der Kunde hat hier das letzte Wort und Gründe für seine Entscheidung sind nicht gegeneinander wertbar, d.h. objektive Gründe sind hierbei nicht mehr wert als subjektive Gründe.
[2]
es fällt mir inzwischen schwer hierzu etwas Objektivierbares zu sagen da es lange keine halbwegs belegten Studien/Analysen dazu gab. Meiner Einschätzung nach belegen, für Office-Software in DE, OOo/LO (und alle Derivate) vielleicht 1,5 bis 15% Marktanteil und MS Office 80 bis 90% (den Rest teilen sich andere Programme).
Diese Zahlen verstehen sich hierbei in dem Sinne welches Programm bevorzugt/überwiegend genutzt wird, denn garnicht selten gibt es Parallel-Installationen von OOo und MS Office, so das die reine Verbreitung von OOo (wenn man die Installationen zählt) noch ein ganzes Stück höher sein kann (es gab vor ca. 2 Jahren Untersuchungen die diese Verbreitung in DE mit bis zu 25% (soweit ich mich richtig erinnere) angaben)
Folgende Nachbemerkungen sind mir wichtig:
-Obenstehendes ist keine Gegenrede zu dem was Winfried sagte
-Oberstehendes ist jedoch meine Gegenrede dazu was immer (direkt oder zwischen den Zeilen) unterstellt wird, nämlich das Nutzer und/oder Macher von OOo (bzw. OpenSource-Software allgemein) keinen klaren Blick hätten sondern eher missionarisch veranlagt wären. Ganz genauso habe ich keine Lust OpenSource-Software als Alibi unterstellen zu lassen das ihre Macher/Nutzer automatisch besondere 'Gut-Menschen' wären, denn darauf kommt nicht an sondern auf die allumfassende Qualität der Software.
-Obenstehendes ist ebenso meine Widerrede dagegen das wieder einmal jemand meint das er seine persönlichen Anforderungen an ein Programm (und diese sind völlig berechtigt und in Ordnung) dadurch begründen zu müssen das sie mit den Anforderungen einer Gruppe gleichsetzt
Gruß
Stephan