Zuletzt aktualisiert: 03/2019
Zusammenfassung: AOO 4.1.5/4.1.6 unter LinuxMint18-64 Mate verwenden
- LibreOffice deinstallieren oder nicht deinstallieren?
- Apache OpenOffice als Parallelinstallation (im Homeordner) aufspielen
- Apache OpenOffice als Hauptinstallation benutzen
DIe in der Anleitung beschriebenen Vorgehensweisen wurden unter folgender Version getestet:
LinuxMint18.1-64 MATE (Ubuntu 16.04 LTS)
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Download der Installationsdatei(en) (64 bit):
AOO:
https://www.openoffice.org/de/download/
LO:
http://www.libreoffice.org/download/
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Die gute Nachricht: Die Installation von Apache OpenOffice 4.1.4 und 4.1.5 und 4.1.6 erzeugt eine Programmumgebung, die im Vergleich zur Vorgängerversion 4.1.3 wieder unproblematisch betrieben werden kann (Probleme wurden im vorhergehenden Beitrag
viewtopic.php?f=10&t=67327 ausführlich dargestellt).
Meine Empfehlung ist, LibreOffice und Apache OpenOffice nicht gemeinsam als
regulär installierte Office-Pakete laufen zu lassen. LibreOffice wird bei der Grundinstallation von LinuxMint 18 automatisch mitinstalliert. Es ist schwieriger, LibreOffice zu deinstallieren und durch AOO zu ersetzen als AOO einfach in einer Parallelinstallation laufen zu lassen. Bei der Parallelinstallation (s.u.) braucht LibreOffice nicht entfernt oder geändert zu werden.
1. Parallelinstallation – ApacheOpenOffice
Parallelinstallation der Version 4.1.5/4.1.6
- Entpacken der deutschen tar.gz-Datei (z.B. Doppelklick, Herausziehen des Ordners de)
- Der Programm-Ordner de enthält einen eingeschlossenen Ordner mit dem Namen DEBS; der DEBS-Installationsordner enthält zusätzlich noch den Ordner desktop-integration.
- Terminal öffnen jeweils im vorher entpackten und dann geöffneten Ordner (z.B. in Nautilus/Caja mit rechte Maustaste oder Menü Datei > Im Terminal öffnen),
und die DEB-Dateien wie folgt installieren:
-
Dieses Vorgehen ist also nur einmal vorzunehmen für die Pakete im DEBS-Ordner. Bei der Parallelinstallation kann der Ordner desktop-integration unbearbeitet bleiben.
Hinweis: Die Programmdateiordner werden genau dort installiert, wo sich die deb-Dateien befinden. Die gesamte Installation kann jedoch später an einen anderen Ort verschoben werden.
In meinem Betriebssystem lege ich den Installationsordner immer im home-Verzeichnis des Benutzers an, so dass ich keine Administratorenrechte (sudo) verwenden muss.
Anpassung des Ablageorts für die config-Dateien
Quelle:
https://wiki.documentfoundation.org/Ins ... tzerprofil
Es empfiehlt sich,
bereits vor dem ersten Start der parallel installierten Bürosoftware das Benutzerprofil so zu bearbeiten, dass es nicht mit dem der Standardinstallation konfligieren kann. Üblicherweise wird das Benutzerprofil dort abgelegt:
- /home/<benutzer>/.openoffice
- /home/<benutzer>/.openoffice.org
- /home/<benutzer>/.config/libreoffice
Beachte: Datei- und Ordnerbezeichnungen mit vorangestelltem Punkt sind
nicht sichtbar. Durch Einstellungen des Dateimanagers können sie sichtbar gemacht werden.
Um den Dateipfad für das Benutzerprofil zu ändern, muss die Datei
bootstraprc (mit einem einfachen Editor wie gedit, pluma, xed) bearbeitet werden. Bei Bedarf ist die Dateieigenschaft von
lesen auf
lesen und schreiben zu erweitern.
Die Datei
bootstraprc befindet sich im Ordner
program (oberhalb von
opt).
(Bei Bedarf Suchfunktion des Dateimanagers benutzen, da der Speicherort in verschiedenen Versionen von AOO und LO etwas abweicht!) Die Datei
bootstraprc enthält folgende Zeile:
Es gibt hierzu zwei Möglichkeiten:
- Einbenutzer-System
Die Variable $SYSUSERCONFIG kann mit $ORIGIN/.. ersetzt werden (nützlich bei nur einem Benutzer).
Die Konventionen mit Slash und Punkten stimmen mit den Konventionen in HTML über relative Links überein.
Man könnte also wie folgt schreiben:
Das Profil würde sich dann in einem Ordner myconfig speichern, der sich 3 Ebenen unterhalb des Ordners program befindet. Löscht man Office und installiert eine neue Version, dann kann man die Konfigurationsdateien ohne großen Aufwand beibehalten, wenn man möchte.
- Mehrere Benutzer greifen auf die Parallelinstallation zurück
Die o.g. Zeile ist wie folgt sinngemäß zu verändern:
UserInstallation=file:///home/<xxx>/<yyy>/myconfig
Die Pfadangabe erfolgt hier also absolut und kann wohl auch außerhalb von home angelegt werden...
myconfig wird hier als Name eines Ordners verwendet. Es sind natürlich auch andere Namen möglich... Zu beachten ist beim Erstellen des Ordners, wie welche Benutzer Schreibrechte erhalten. Dies gilt vor allem für das Mehrbenutzersystem.
Erstellung eines Starters auf dem Desktop; Verknüpfung mit Dateitypen
Die entscheidende Programmdatei ist
soffice, die sich im Ordner
program (s.o.) befindet. Der Starter könnte also etwa folgenden Befehl enthalten
(LibreOffice 4.3):
Code: Alles auswählen
/home/<benutzer>/LO43/opt/libreoffice4.3/program/soffice %U
oder
/home/<benutzer>/LO43/opt/libreoffice4.3/program/soffice
Hinweise:
- Die Variable %U entnahm ich dem automatisch generierten Starter.
- Die abkürzende Schreibweise mit der Tilde (~) für den Ordner /home/<benutzer> erzeugte eine Fehlermeldung.
Paralleles Programm mit Dateitypen verknüpfen
Man kann beim Dateimanager (z.B. Caja oder Nautilus) über
rechte Maustaste > Öffnen mit :: Anderer Anwendung die o.e. Programmdatei
soffice auswählen und diese wird dann beim Öffnen-Dialog von
Öffnen mit angeboten.
2. Ersatzinstallation/Hauptinstallation -
ApacheOpenOffice als Standard im Linux-Betriebssystem
In LinuxMint18 (Version 19 s.u.) ist die Entfernung/Deinstallation von LibreOffice über das Terminal oder über die Möglichkeit des Programmmenüs (rechte Maustaste > Deinstallieren) durchaus problematisch! Bei der Deinstallation werden für das Betriebssystem relevante Dateien/Abhängigkeiten mitgerissen und führen dann zu verschiedenen Grafik- und anderen Fehlern.
In einem Beitrag des Forums
http://www.linuxmintusers.de wird die "saubere" Löschung von LibreOffice beschrieben (
http://www.linuxmintusers.de/index.php? ... _entfernen).
Mit Hilfe einer Simulation (Schalter
-s) erhält man die zu löschenden Pakete/Programmteile:
In einem Auswahlprozess müssen nun händisch alle Pakete von der Deinstallation herausgenommen werden, die systemwichtig sind.
Es wurden folgende problematische Pakete identifiziert:
Code: Alles auswählen
libreoffice-style-mint | mint-artwork-gnome | mint-meta-mate | mint-themes | mythes-de | mythes-de-ch
Der Forumsteilnehmer (linuxmintusers.de)
Z-App modifizierte den Deinstallations-Befehl fürs Terminal (Achtung: Desktop war
Cinnamon!) auf folgende Weise (alles in 1 Zeile):
Code: Alles auswählen
sudo apt-get remove libreoffice-avmedia-backend-gstreamer libreoffice-base libreoffice-base-core libreoffice-base-drivers libreoffice-calc libreoffice-common libreoffice-core libreoffice-draw libreoffice-gnome libreoffice-gtk libreoffice-help-en-us libreoffice-impress libreoffice-java-common libreoffice-l10n-de libreoffice-math libreoffice-ogltrans libreoffice-pdfimport libreoffice-sdbc-firebird libreoffice-sdbc-hsqldb libreoffice-writer python3-uno
In LinuxMint19 ist die Entfernung/Deinstallation von LibreOffice recht einfach! Im Programmmenü (Büro...) einfach rechte Maustaste bei LibreOffice und deinstallieren. Bei der Deinstallation werden keine für das Betriebssystem relevante Dateien/Abhängigkeiten mitgerissen.
Wurde also LibreOffice fachmännisch vom Betriebssystem entfernt, kann daraufhin Apache OpenOffice installiert werden.
Es werden dann nicht nur die deb-Dateien des DEBS-Ordners berücksichtigt, sondern auch in einem zweiten Schritt diejenigen des Ordners
desktop-integration. Im Terminal jeweils folgenden Befehl eingeben:
Parallelinstallation(en) – LibreOffice
In diesem Fall (Apache OpenOffice als Hauptprogramm) würde ich LibreOffice parallel installieren, weil die Importfilter z.B. für Word-Dateien leistungsfähiger sind als die von AOO.
Eine parallele Installation für LibreOffice wurde sinngemäß oben für AOO beschrieben. Bei einem Download von der am Anfang des Beitrags genannten Seite werden drei "Installationspakete" angeboten, die ihrerseits eine Reihe von deb-Dateien enthalten (Hauptprogramm in Englisch; Benutzeroberfläche in Deutsch; Hilfe-Dateien). Bei LibreOffice können
alle deb-Dateien in
einen Ordner extrahiert werden, dann die bekannte Installationsroutine im Terminal ausführen:
Anschließend
(vor dem ersten Start) die
bootstraprc-Datei anpassen.
Verschiedene Sprachen für die Benutzeroberfläche und die Offline-Hilfefunktion
Es ist möglich, durch zusätzliche Installation
(langpack; helppack - jeweils von den Downloadseiten herunterladen) auch weitere Sprachen in AOO/LO zu betreiben. Die Dateien werden über das Terminal mit den zuvor verwendeten Befehlen installiert.