Dort wird berichtet, daß bereits sehr viele Entwickler OOo verlassen haben und zu LO bzw. der Stiftung (?) migriert sind.
Stimmt nicht.
Jeder der sich die Mühe machen will kann nachrecherchieren welche Entwickler tätig waren und sind, da letztlich alle Entwickler auch im Projekt, meist auf Mailinglisten in Erscheinung treten.
Etwas ganz Anders ist im Übrigen das LO tatsächlich etliche freie Entwickler angezogen hat, nur sind das eben keine Entwickler die OOo verloren hätte bzw. (wenn man den Begriff freier Entwickler weiter fassen will) ist ein Entwickler der von go-oo zu LO wechselt leider auch kein zusätzlicher Entwickler.
Außerdem soll das deutsche Projekt fast vollständig ausgestiegen sein
Das stimmt, dazu gibt es auch eine Liste:
http://de.openoffice.org/servlets/ReadM ... sgNo=45491
die letztlich sogar noch unvollständig ist, da einige Personen die sich zurückgezogen haben (beispielsweise ich) mit Absicht, und trotz ihres Rückzug, den Text der Abschiedsmail im konkreten Wortlaut nicht unterschrieben haben und einige Personen wohl deswegen nicht unterschrieben haben weil sie zum konkreten Zeitpunkt nicht erreichbar waren.
Auf dieser gesamten Liste ist aber lediglich eine einzige Person ein Entwickler, alle Anderen waren im Projekt mit anderen Dingen beschäftigt, teils QA, teil Dokus schreiben, teil User-Unterstützung usw.
Nach meiner persönlichen Schätzung dürfte das deutschsprachige OOo-Projekt derzeitig nicht mehr als schätzungsweise 5 regelmäßig Aktive umfassen zzgl. einiger weiterer sporadisch Aktiver. (wohlgemerkt, ich rede hier nur über das deutschsprachige Teilprojekt, nicht über OOo insgesamt)
Darüber wie schnell sich das deutschsprachige OOo-Projekt von dem momentanen Personalverlust erholen wird gestehe ich mir keine Aussage zu, denn ich halte das derzeitig für wirklich schwer einschätzbar.
Es gibt auch Listen, die die ausgetretenen Projekteure und Entwickler aufführen.
Da wäre ich dann aber an einem konkreten Link interessiert.
Hinter LO stehen ja wohl inzwischen auch kommerzielle Unternehmen als Förderer
außer Absichtserklärungen ist mir da leider nichts Konkretes bekannt, im Gegenteil macht die letzte, mir bekannte, Veröffentlichung zur Finanzsituation von LO leider deutlich wie eng es finanziell aussieht, denn die gesamten Spenden für LibreOffice (also quasi Spenden aller Spender, egal ob Firmen oder Privatpersonen) beliefen sich bis 30.11.2010 auf leider lediglich 4857,28 Euro.
(Anmerkung: es geht hierbei tatsächlich um die weltweiten Spenden, der OpenOffice.org Deutschland e.V. verwaltet diese derzeitig nur.)
Quelle:
http://listarchives.documentfoundation. ... 03472.html
Wer für LO spenden möchte kann das hier tun:
http://www.documentfoundation.org/contribution/
für Leute, die eine Bestandsgarantie für ihre Dokumente brauchen, ist das noch lange nicht egal.
Das hoffe ich aber doch, denn sowohl LO als auch OOo setzen prinzipiell auf das OpenDocument-Format (
http://de.wikipedia.org/wiki/OpenDocument) dessen Ziel es ja gerade ist die Abhängigkeit von einem bestimmten Programm zu überwinden.
Freie Software, die nicht in kommerzieller Hand ist, verspricht möglicherweise mehr Beständigkeit als die unter kommerzieller Hand.
Das weiß ich nicht bzw. ich glaube auch es kommt nicht nur auf kommerziell oder nichtkommerziell an sondern auf die Absicherung des jeweiligen Projektes insgesamt. Da die TDF ("The Documentfoundation")
derzeitig noch nicht abschliessend gegründet ist lässt sich dort über die zukünftige Absicherung nichts Verbindliches sagen.
Es gibt jedoch eine starke Diskussion über die Notwendigkeit der Absicherung der Code-Basis von LO durch ein sog. CA (Copyright Assignment), wobei ich glaube das der Verzicht auf ein CA für das Projekt fatal wäre, weil er es tendenziell leichter angreifbar macht gegenüber Dritten die dem Projekt schaden wollen.
Wie man sich abschliessend entscheidet bleibt derzeitig abzuwarten.
Viele Diskussionen, und nicht nur hier im Forum, zeigen, daß es eine Anwendungs- bzw. Umstiegsempfehlung im Moment nicht gibt. Ich selbst kann es mir erlauben, beide Versionen vorzuhalten; im professionellen Einsatz ist das vielleicht nicht empfehlenswert.
Das sehe ich genauso.
Deutlich muß man dabei betonen das eine momentane Nichtumstiegsempfehlung zu LibreOffice nichts darüber sagt das LibreOffice nichts taugt sondern einzig Ausdruck der Tatsache ist das das Projekt noch zu neu ist um etwas Fundiertes sagen zu können.
Jeder der interessiert ist sollte derzeitig die Entwicklung verfolgen und, so wie es Constructus hier andeutet, Beides ggf. nebeneinander betreiben.
Für den rein kommerziellen bzw. professionellen Einsatz sollte man vorerst bei OOo bleiben, zumal auch kein Risiko besteht etwas zu verpassen, da beide Projekte (LO und OOo) absehbar noch für längere Zeit so weitgehend identisch sein werden das ein Umstieg durch eine einfache Istallation des jeweiligen Programmes zu erledigen ist.
Bei der längerfristigen Betrachtung muß man wohl leider auch die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des Cloud-Computing berücksichtigen, denn sollte sich das Ganze durchsetzen, stehen, bei momentaner Ausrichtung, sowohl OOo wie LO auf verlorenem Posten.
Nö, ich bin kein Fan von Cloud-Computing, ich denke nur man muß diese Dinge nüchtern sehen.
Ein erfolgreiches 2011 wünscht
Danke gleichfalls, wobei ich mir aktuell besonders wünsche das wir baldigst die Forumssoftware wieder richtig ins Laufen kriegen.
Gruß
Stephan